Beißen Sie sich nicht die Zähne aus


Mit unseren Tipps können Sie problemlos die Echtheit von Gold feststellen


Schon seit Jahrtausenden hat Gold für Menschen einen hohen Wert. Die Ressource Gold ist stark begrenzt und unsere Erde ist schon auf außergewöhnliche Vorgänge im Universum angewiesen, damit neue Reserven zugänglich werden können.

Bereits in der Antike wurde mit dem Edelmetall Handel betrieben und wer große Mengen von dem gelblichen Metall zu Hause hatte, konnte sich glücklich schätzen - zumindest wenn es sich um echtes Gold handelte. Denn bereits damals wurde Gold gefälscht und sogar Könige fielen auf Betrüger herein. Daher entwickelten die Menschen über die Zeit viele mehr oder weniger sinnvolle Methoden, um die Echtheit von Gold festzustellen.

Goldmünzen

Die bekannteste Methode ist wohl der “Beißtest”. Jeder von uns hat das Bild aus einem alten Italo-Western Streifen vor Augen, in dem ein Goldschürfer mit Cowboyhut auf ein Goldnugget beißt, um sich von dessen Echtheit zu überzeugen. Doch wie viel Realismus steckt in dieser Szene? Gold gehört zu den weicheren Metallen, das heißt, dass es auf der Oberfläche durchaus zu Verformungen und Abdrücken kommen kann, wenn genug Druck auf die Stellen ausgeübt wird. Theoretisch also auch, wenn man ganz fest hineinbeißt.

Für den Beißtest müsste man jedoch so viel Kraft aufwenden, dass sich unser Gebiss und unser Kiefer dabei verletzen könnten. Ferner würde eine Kerbe in Ihrer Goldmünze oder -barren zu einem deutlichen Wertverlust führen: Wahrscheinlich bekämen Sie bei einem etwaigen Verkauf nur noch den Schmelzwert ausbezahlt. Daher ist diese Methode heutzutage nicht empfehlenswert. Ob es Goldschürfer mit einem Eisengebiss gab, die auf diese Weise exakt die Echtheit von Gold überprüfen konnten, ist ungewiss. Zumal es auch noch weitere weiche Metalle gibt, die mit der richtigen Weiterverarbeitung wie Gold aussehen können und Bissabdrücke hinterlassen haben könnten.


Schonend für die Zähne: Einige einfache Methoden


Um die Echtheit eines Goldstückes zu Hause schnell und einfach zu überprüfen, gibt es drei weitaus einfachere Methoden. Und diese beschädigen nicht Ihre Goldprodukte! Hierzu benötigt es nur simple Hilfsmittel zum Materialtest.

Zum Einem der Magnettest: Dafür verwendet man am besten einen stärkeren Magneten (beispielsweise ein Neodym-Magnet; ein Kühlschrankmagnet ist nicht ausreichend). Da Gold nicht (wie viele andere Metalle) magnetisch (präziser: diamagnetisch) ist, dürfte es nicht an dem Magneten hängen bleiben. Eine Magnetwaage ist noch genauer: Mit ihr kann man das Differenzgewicht zwischen dem Wiegen ohne und mit Magnet messen. Es gibt jedoch auch weitere nicht-magnetische Metalle, die als Goldfälschungen verwendet werden. Die Tatsache alleine, dass der Gegenstand nicht von dem Magneten angezogen wird, ist also kein eindeutiges Indiz.

Der zweite Test: der Wassertest von Archimedes. Dieser Test, der auch bei Selbstanwendung zu Hause die wohl präzisesten Ergebnisse liefert, versetzt uns in das alte Griechenland zurück, noch lange bevor Goldschürfer auf Nuggets herumkauten. Der König von Syrakus, das im heutigen Sizilien liegt, hatte sich eine Krone aus reinem Gold anfertigen lassen. Doch er zweifelte daran, dass wirklich die gesamte Krone und nicht nur deren Oberfläche aus Gold bestand. Also beauftragte er den Mathematiker Archimedes, die Echtheit seiner Goldkrone zu verifizieren. Archimedes machte sich dazu eine besondere Eigenschaft von Gold zunutze: Die extrem hohe Dichte. Verglichen mit anderen Metallen hat Gold bei gleichem Gewicht ein geringeres Volumen. Archimedes stellte die Krone und ein Stück aus purem Gold, welches dasselbe Gewicht wie die Krone hatte, auf eine Waage. Diese stellte er dann in ein mit Wasser gefülltes Gefäß und stellte fest, dass das pure Goldstück schneller absank.

Aus dieser Entdeckung ergibt sich für zu Hause folgende, leicht abgewandelte Methode: Da Gold eine ganz spezifische Dichte und somit Volumen pro Gewicht hat, verdrängt es in einem Wasserbehälter auch ganz spezifische Mengen an Wasser. Jedoch ergeben sich je nach Legierung und Feingehalt verschiedene Dichtewerte. Pures Gold hat eine Dichte von ca. 19g/cm³, 14-karätiges Gold eine Dichte von ca. 13-14g/cm³. Der Feingehalt des Goldes und die entsprechenden Werte sollten also vorher bekannt sein. Der erste Schritt ist nun zunächst das Wiegen des Goldstückes. Nehmen wir beispielhaft ein Gewicht von 50 Gramm an. Daraufhin wird Wasser in einen Behälter mit einer Millimeter-Skala gefüllt und der Wasserstand genau notiert. Danach gibt man das Goldstück in das Gefäß und notiert den Wert, um den der Wasserstand gestiegen ist. Beispielhaft nehmen wir hier an, dass der Wasserstand um 5 Millimeter gestiegen ist. Mit folgender Formel errechnet man nun die Dichte des Gegenstandes: Masse dividiert durch Volumenänderung. Also 50 geteilt durch 5. Daraus folgt eine Dichte von 10g/cm³ für unseren Gegenstand. Es handelt sich also demnach nicht um pures Gold, es könnte sich bestenfalls um eine Legierung mit hohem Fremdmetallanteil handeln.

Das spezifische Gewicht der verschiedenen Goldlegierungen ist bekannt:

999 (24 Karat) = 19,3 gramm/cm³
900 (21 Karat) = 17,5 gramm/cm³
750 (18 Karat) = 15,1-15,8 gramm/cm³ je nach Zusammensetzung der Legierung
585 (14 Karat) = 13,1-13,6 gramm/cm³ je nach Zusammensetzung der Legierung
375 (9 Karat) = ca. 11,2 gramm/cm³ je nach Zusammensetzung der Legierung
333 (8 Karat) = 10,5-10,9 gramm/cm³ je nach Zusammensetzung der Legierung

Beispiel: Wir wollen einen 20 Gramm Goldbarren auf Echtheit prüfen.

  1. Der Prüfling wird gewogen = 20,0 gr
  2. Der mit Wasser gefüllte Behälter wird auf der Waage austariert = 0
  3. Der Prüfling wird ins Wasser getaucht und das scheinbare Gewicht = Volumen (siehe oben) abgelesen
  4. Berechnung: 20 Gramm dividiert durch 1.05 = 19,05 entspricht in etwa dem spezifischen Gewicht von Feingold (19,3). Die Messungenauigkeit ist im zusätzlichen Volumen des Fadens und von Luftbläschen begründet, aber immer noch hinreichend genau, um zweifellos die Echtheit zu bestätigen.

Für zu prüfende Objekte empfehlen wir die Benutzung einer Feinwaage, die auf 1/10 Gramm genau wiegt.

Der dritte Test; Prüfung mit dem Gold Coin Balance Tool: Unser dritter Test ist besonders für die Anleger in Bullion Münzen interessant. Mit dieser Prüfhilfe lassen sich bei den weltweit akzeptierten Ein-Unzen-Goldmünzen wie Australian Kangaroo, Buffalo, Chna Panda, Maple Leaf, American Eagle und Krugerrand die meisten Fakes sehr einfach in Sekunden ermitteln. Dazu wird nachfolgend abgebildetes Tool verwendet, welches den Durchmesser, die Dicke und das Gewicht der Münze misst. Passt die betreffende Münze nicht exakt in die betreffenden Vertiefungen ist das ein Alarm-Signal.


Gold Coin Balance Tool

Warum funktioniert das? Es liegt wie bei dem Archimedes-Test an der verschiedenen Dichte der Metalle. Sobald ein deutlich billigeres Metall mit Goldüberzug verwendet wird, stimmt mindestens eine der drei wichtigen Parameter nicht mehr: Gewicht, Durchmesser und / oder Münzdicke.

Das Gold Coin Balance Tool bekommen Sie bei uns für 39,90 Euro.

Der vierte Test speziell für Barren; das Zertifikat: Die Echtheitsprüfung wird durch einen Vergleich der Barrennummern sowie der Logos des Herstellers verbessert. Was komisch klingt, ergibt durchaus einen Sinn: Ziehen Sie in Ihren Test auch das Herstellerzertifikat mit ein. Zwar könnte man meinen, dass Fälscher, die Goldbarren fast in Perfektion mit einem Wolframkern „befüllen“, in der Lage sein sollten ein einfaches Herstellerzertifikat zu fälschen. Es zeigt sich jedoch oft, wie nachlässig hier gearbeitet wird und es teils deutliche Abweichungen zum Original aufweist.

Hinweis: Die vorgenannten Tests haben natürlich ihre Grenzen. Tests, welche einen Gold-Abrieb erfordern (wie beispielsweise bei Säuretests üblich), haben wir bewusst nicht aufgenommen, da hierdurch Münzen oder Barren beschädigt würden. Letztlich gibt im Zweifel eine Material-Analyse bei einer Goldscheide-Anstalt oder bei einem Gold-Händler (Spektralanalyse, Wirbelstrom-Messungen, etc.) Gewissheit über den tatsächlichen Feingehalt des zu prüfenden Objekts.

Zuletzt noch zwei Verfahren, welche eine hohe Sicherheit in Bezug auf das Ergebnis liefern: Der Utltraschalltest und der Test der elektrischen Leitfähigkeit. Hierzu benötigt es entsprechende Prüfgeräte, welche in der mittleren Preiskategorie liegen. Hierüber können Edelmetalle, Metalllegierungen bzw. deren Gold-, Silber- oder Platinanteil bestimmt werden. Bei einer höheren Anlagesumme in Edelmetallen lohnt sich eine Anschaffung auch für Privatanleger. Diese Geräte gibt es in portabler Ausführung, so dass dies auch bequem bei einem etwaigen Kauf mitgeführt werden können.


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